| Kultur statt Klasse | 
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 Rassistische Deutungsmuster sind in ganz Europa auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zum klassischen Rassismus bezieht sich der „kulturalisierte Rassismus“ nicht auf die Hautfarbe oder die Zuordnung zu einer vermeintlichen „Rasse“, sondern auf die Idee einer „eigenen“ und einer „fremden“ Kultur. Die Angst vor der „Islamisierung“ unserer Kultur - also rheinländisch, flämisch oder christlich-abendländisch - wird dabei bewusst geschürt. Erst die Behauptung eines angeblich fremden Äußeren lässt die Unterschiede nach Innen verblassen und schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit. Genau das macht diese Form rassistischer Erklärungsmuster auch so gefährlich: Was Republikaner, Pro Köln oder Teile der CDU offen propagieren, liegt so schon in der harmlos erscheinenden Vorstellung von Kulturkreisen - man möge sich doch dahin begeben, wo seinesgleichen leben, und das ist im Falle des Islam doch bitte nicht das ach so christliche Europa! 'Rasse' heißt jetzt 'Kultur' - sonst ändert sich wenig![]() Im  Gegensatz zum klassischen Rassismus bezieht sich der „kulturalisierte  Rassismus“ nicht auf die Hautfarbe oder die Zuordnung zu einer vermeintlichen  „Rasse“, sondern auf die Idee einer „eigenen“ und einer „fremden“ Kultur. Die  Angst vor der „Islamisierung“ unserer  Kultur - also rheinländisch,   flämisch oder christlich-abendländisch - wird dabei bewusst geschürt.  Erst die Behauptung eines angeblich fremden Äußeren lässt die Unterschiede nach Innen verblassen und schafft ein Gefühl der  Zugehörigkeit. Genau das macht diese Form rassistischer Erklärungsmuster auch  so gefährlich: Was Republikaner, Pro Köln oder Teile der CDU offen propagieren,  liegt so schon in der harmlos erscheinenden Vorstellung von Kulturkreisen - man möge sich doch dahin  begeben, wo seinesgleichen leben, und  das ist im Falle des Islam doch bitte nicht das ach so christliche Europa! 'Kulturkampf' in Zeiten der ökonomischen KriseDabei sind z. B. beim belgischen Vlaams Belang die ökonomischen Hintergründe nur allzu offensichtlich: Der reiche 'flämische' Teil Belgiens subventioniert den ärmeren 'valonischen' - mit dem Verweis auf eine 'flämische Identität' möchte man sich dieser Transferleistungen entledigen. Die ökonomische Krise soll auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen werden, begründet durch deren vermeintlich 'fremde Kultur'. So ist es kein Zufall, dass diese Deutung auch längst zur ideologischen Begleitmusik des „Kriegs gegen den Terror“ geworden ist. Nicht die soziale Lage der Menschen im Nahen und Mittleren Osten soll für die Radikalisierung verantwortlich sein, sondern 'der' Islam selber. Und es ist dann angeblich auch nicht die rassistische Sozial- und Migrationspolitik der letzten Jahrzehnte, die so genannte Gastarbeiter - in der 3. Generation! - in den unteren Rand der Gesellschaft abschiebt, sondern ihre Nicht-Integration in die deutsche Leitkultur - was immer das auch sein mag. „ Pro Köln“ ist nicht allein: Rechtsruck in Europa![]() Die  hiesige „Pro Köln“- bzw. „Pro NRW“-Bewegung hat gute Kontakte ins europäische  Umland. Zum Beispiel zur Dansk Folkeparti,  die als Mehrheitsbeschafferin im dänischen Parlament die dortige  Migrationspolitik deutlich verschärft hat. Muster antimuslimischer Hetze zeigen  dabei rechtsextreme Parteien in ganz Europa: die PVV in den Niederlanden, die  FPÖ in Österreich, Ataka in Bulgarien, Laos in Griechenland oder die PRM in  Rumänien - um nur einige zu nennen. Linke Kritik statt rechtspopulistische RessentimentsLinke  Gegenwehr darf deshalb nicht bei breiten Bündnissen - wie etwa gegen die  Kongresse von Pro Köln - stehen  bleiben. Bezeichnenderweise sind es aktuell die rechten Antworten, die gewählt  werden. Linke Politik muss sich ganz klar und unmissverständlich von diesen  unterscheiden, etwa indem sie die sozialen Unterschiede hervorhebt wie  kritisiert und glaubhafte Gegenwehr überall dort organisiert, wo Menschen, egal  welcher Religion, Herkunft oder Hautfarbe, bedroht sind.     | 
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